Nachdenkliches



Ewigkeit

...Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen;
und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid, noch Geschrei, noch Schmerz wird mehr sein;
denn das Erste ist vergangen.

 

Offenbarung 21,4


Freiheit

Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei.
Evangelium nach Johannes 8,36

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Freiheit ist immer Freiheit der anders Denkenden, sich zu äußern.

Rosa Luxemburg (1871-1919)

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Ein freies Leben vermag nicht viel Geld zu erwerben, weil die Sache nicht leicht ist ohne Knechtsdienst beim Pöbel oder den Mächtigen.

Epikur (341 - 271 v. Chr.)

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Zu sagen: Hier herrscht Freiheit ist immer ein Irrtum
oder auch eine Lüge, denn Freiheit herrscht nicht. 

Erich Fried (1921-1988), Gedichte

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Freiheit liegt nicht im Nehmen- oder Haben wollen, sondern im Verzicht.

Beate Leibe (*1954)



Geld

Niemand kann zwei Herren dienen.
Entweder er wird einen hassen und den anderen lieben,
oder wird einem anhangen und den anderen verachten.
Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.*

Matthäus 6,24 * = Geld, Reichtum

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 Pecunia non olet" (Geld stinkt nicht)

Kaiser Vespasian (69 –79 n.Chr.) zu seinem Sohn Titus
anlässlich einer von ihm neu eingeführten Latrinensteuer

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 Das "Ehrenamt" ist wohl die eleganteste Form der Ausbeutung menschlicher Arbeitskraft. Sein einziger Vorteil liegt darin, dass man es jederzeit niederlegen kann.

2013

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Eigentum verpflichtet.
Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.

Aus dem Grundgesetz, Artikel 14

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Besser eine Handvoll mit Ruhe
als beide Fäuste voll mit Mühe und Haschen nach Wind.

Prediger 4,6

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Sucht euer Auskommen; sucht nach dem, was ausreicht; wollt nicht noch mehr!
Denn alles Übrige beschwert, erleichtert nicht; es bedeutet nur Belastung, nicht Entlastung.
Aurelius Augustinus (354 - 430)
aus: Predigt 85,5,6

Quelle: www.otium-bremen.de

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Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist,
werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann.“

Weissagung der Cree

Quelle umstritten, siehe
http://de.wikipedia.org/wiki/Weissagung_der_Cree 

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Glauben und Gott

Wenn du nicht mehr an den Gott glauben kannst, an den du früher geglaubt hast,
so rührt das daher, dass in deinem Glauben etwas verkehrt war,
und du musst dich bemühen, besser zu begreifen, was du Gott nennst.
Wenn einer an seinen hölzernen Gott zu glauben aufgehört, heißt das nicht,
dass es keinen Gott gibt, sondern nur, dass der wahre Gott nicht aus Holz ist.

Leo Tolstoi (1828-1910)

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Die Christen müssten mir erlöster aussehen.
Bessere Lieder müssten sie mir singen,
wenn ich an ihren Erlöser glauben sollte."
Friedrich Nietzsche (1844-1900)

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Si comprehendis, non est Deus.
Wenn du es verstehst, ist es nicht Gott.
Augustinus von Hippo (354-430)

Wer zur Quelle gehen kann,

der gehe nicht zum Wassertopf.

 

Leonardo da Vinci (1452-1519)

Ohne den Heiligen Geist ist Gott fern, bleibt Christus in der Vergangenheit, ist das Evangelium ein toter Buchstabe, die Kirche ein bloßer Verein, die Autorität eine Herrschaftsform, die Mission eine Propaganda, die Liturgie eine Geisterbeschwörung und das christliche Leben eine Sklavenmoral.

Patriach Athenagoras (1886-1972)



Glück

Glück ist:
Ein Dach über dem Kopf,
ein Teller Suppe
und keine Zahnschmerzen.

unbekannt

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Ja, renn' nur nach dem Glück, doch renne nicht zu sehr!
Denn alle rennen nach dem Glück, das Glück rennt hinterher!

Bertolt Brecht (1898 - 1956)

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 Sei dankbar für das Glück, das dir der Herr bestimmt
Und gib es gern zurück, wenn er es wieder nimmt.
Es ist kein Gut so groß, er hat noch größres eben
Und nimmt dir eines bloß, um andres dir zu geben.

Friedrich Rückert (1788-1763)

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 Herr, schenke mir Sinn für Humor,
gib mir die Gnade, einen Scherz zu verstehen,
damit ich ein wenig Glück kenne im Leben
und anderen davon mitteile.
Thomas Morus (1478-1535)

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Ein Mann will ein Bild aufhängen.
Den Nagel hat er, nicht aber den Hammer. Der Nachbar hat einen.
Also beschließt unser Mann, hinüberzugehen und ihn auszuborgen.
Doch da kommt ihm ein Zweifel:
Was, wenn der Nachbar mir den Hammer nicht leihen will?
Gestern schon grüßte er mich nur so flüchtig. Vielleicht war er in Eile.
Vielleicht hat er die Eile nur vorgeschützt, und er hat was gegen mich.
Und was? Ich habe ihm nichts getan; der bildet sich da etwas ein.
Wenn jemand von mir ein Werkzeug borgen wollte, ich gäbe es ihm sofort. Und warum er nicht?
Wie kann man einem Mitmenschen einen so einfachen Gefallen abschlagen?
Leute wie dieser Kerl vergiften einem das Leben.
Und dann bildet er sich noch ein, ich sei auf ihn angewiesen.
Bloß weil er einen Hammer hat. Jetzt reicht´s mir wirklich. -
Und so stürmt er hinüber, läutet, der Nachbar öffnet,
doch bevor er "Guten Tag" sagen kann, schreit ihn unser Mann an:
"Behalten Sie Ihren Hammer".

 aus Paul Watzlawick (1921 - 2007): "Anleitung zum Unglücklichsein"


Hoffnung

Hoffnung ... lässt nicht zuschanden werden.

Römer 5,5

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 Die Hoffnung hat zwei Töchter: Zorn und Mut.

Augustinus (354 - 430)

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Komme, was mag, Gott ist mächtig! Wenn unsere Tage verdunkelt sind, so wollen wir stets daran denken, dass es in der Welt eine große segnende Kraft gibt, die Gott heißt. Gott kann Wege aus der Auswegslosigkeit weisen. Er will das dunkle Gestern in ein helles Morgen verwandeln.

Martin Luther King (1929 - 1968)



Leben

Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.

Albert Schweitzer (1975-1965)

(Die Lehre von der Ehrfurcht vor dem Leben)

 

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Jesus Christus spricht:

Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.

 

Johannes 14,6

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 Könnte ich mein Leben nochmals leben,dann würde ich das nächste Mal versuchen,
mehr Fehler zu machen. Ich würde mich entspannen, lockerer und humorvoller sein als dieses Mal.

Ich kenne nur sehr wenige Dinge, die ich ernst nehmen würde. Ich würde mehr verreisen.
Und ein bißchen verrückter sein.
Ich würde mehr Berge erklimmen, mehr Flüsse durchschwimmen und mir mehr Sonnenuntergänge anschauen.
Ich würde mehr spazierengehen und mir alles besser ansehen.
Ich würde öfter ein Eis essen und weniger Bohnen.
Ich hätte mehr echte Schwierigkeiten und weniger eingebildete.

Müsste ich es noch einmal machen, ich würde einfach versuchen, immer nur einen Augenblick
nach dem anderen zu leben, anstatt jeden Tag schon viele Jahre im voraus.

Ich gehörte immer zu denen, die nie ohne Thermometer, Wärmflasche, Gurgelwasser,
Regenmantel und Aspirin aus dem Haus gingen.
Könnte ich noch einmal von vorne anfangen, würde ich viel herumkommen,
viele Dinge tun und mit wenig Gepäck reisen.

Und ich würde öfter die Schule schwänzen.
Ich würde mir nicht so hohe Stellungen erarbeiten, es sei denn, ich käme zufällig daran.
Auf dem Rummelplatz würde ich viel mehr Fahrten machen, und ich würde mehr Gänseblümchen pflücken.
... 

Jorge Luis Borges (1899 - 1987)  zugeschrieben

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„Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden“
Sören Kierkegaard (1813-1855)


Lernen

Lernen ist wie Rudern gegen den Strom.
Sobald man aufhört, treibt man zurück.

Benjamin Britten (1913 - 1976)

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Erfahrungen kann man nicht weitergeben; Erfahrungen muss man machen.

mein alter Physiklehrer

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Liebe

Man sieht nur mit dem Herzen gut.
Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.

Aus; "Der kleine Prinz"
Antoine de Saint-Exupery
(1900 - 1944)

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Liebe und tu, was du willst
Augustinus (354-430)

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Ich habe Dich geliebet und ich will Dich lieben,
solang du goldner Engel bist;
in diesem wüsten Lande hier und drüben
im Lande, wo es besser ist ...

Ich danke Dir, mein Wohl, mein Glück in diesem Leben.
Ich war wohl klug, dass ich Dich fand;
doch fand ich nicht. Gott hat Dich mir gegeben.
So segnet keine andere Hand."

Mathias Claudius (1740 - 1815) an seine Frau Rebecca
zur silbernen Hochzeit am 17. März 1797

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 "Geliebt wirst du einzig,
wo du schwach dich zeigen darfst,
ohne Stärke zu provozieren."

 

Theodor W. Adorno 1903-1969,
"Minima Moralia"

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Jesu Liebe

Das biblische Wort ist nur dort wirksam als Wort Gottes angekommen,
wo Menschen geistig in Bewegung geraten und ihr Leben konsequent neu ausrichten, wo sie die Welt völlig neu wahrnehmen und beginnen, in ihr Widerstand
gegen Egoismus, Dummheit, Ungerechtigkeit, Lüge und Heuchelei zu leisten, wo sie regelmäßig Tränen über das Leid ihrer Menschengeschwister vergießen
und tiefe Freude empfinden über das einzige wirkliche Wunder, das es in dieser Welt gibt:
Liebe, und zwar Liebe im Sinne Jesu, Liebe als die seltene Ausnahme von der Regel.


Jesu Liebe ist weit davon entfernt, harmoniebedürftig zu sein und alles schön zu reden oder schön zu schweigen.
Jesu Liebe ist parteiisch. Sie heult nicht mit den Wölfen und hängt ihr Fähnchen nicht in den Wind.
Jesu Liebe stellt das Wohl des einzelnen leidenden Menschen über jede Ideologie, auch und vor allem über jede sich fromm gebärdende Ideologie.
Jesu Liebe riskiert es, von der Welt bekämpft zu werden.
Jesu Liebe lässt sich, wenn nötig, kreuzigen.“

Pfarrer Christian Reich am 31. Juli 2011
in der Evangelischen Felsen-Kirchengemeinde Berlin-Reinickendorf

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Die Liebe in der Realität

 

So beginnt jede Liebesgeschichte, dass man einem Traumpartner begegnet:

den Traumpartner haben wir immer schon vorher im Kopf, und dann begegnet uns ein anderer Mensch,
in dem wir den Traumpartner wieder zu erkennen meinen.

Später merken wir, dass unser Partner unsere Traumerwartungen gar nicht alle erfüllt.
Dann muss uns die Liebe helfen, unser Traumbild an den Partner anzugleichen und nicht etwa den Partner an das Traumbild.

Wenn die Anpassung des Traumbildes nicht gelingt, dann wird die Partnerschaft scheitern;
wenn sie aber gelingt, ist es eine der schönsten Erfahrungen, die wir mit der Liebe machen können.

 Pfarrer i.R. Rolf Schreiter in einer
Predigt am 4. Advent 2013

zum Lied EG 8: "Es kommt ein Schiff geladen"
in der Evangelischen Felsen-Kirchengemeinde Berlin-Reinickendorf

siehe auch: Webseite von Pfarrer Schreiter

 

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Leid

Die Würde des Menschen ist unantastbar.
Sie zu achten und zu schützen
ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.

 

Grundgesetz Artikel 1

 

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Wir sollten voreinander uns verneigen.
Das, was ein jeder trägt, ist schwer genug.
Nur wenn wir unserm Nächsten Achtung zeigen,
dann sind wir wachsam, liebevoll und klug. 

Ob Himmel oder Hölle, was kommt, wir wissen’s nicht.
Einander anzunehmen, wär’ einzig unsre Pflicht:
Dann sängen wir vielleicht ganz neue Lieder,
die Bitterkeit, sie schwiege, und der Spott.
Die Freude und das Leben kämen wieder,
und – möglich wär’s - im Himmel freut sich Gott." 

 

aus: "Unbarmherzige Lieder", Beate Leibe, 2001

 

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Wenn Du vor mir stehst und mich ansiehst, was weißt Du von den Schmerzen, die in mir sind und was weiß ich von den Deinen. Und wenn ich mich vor Dir niederwerfen würde und weinen und erzählen, was wüsstest Du von mir mehr
als von der Hölle, wenn Dir jemand erzählt, sie ist heiß und fürchterlich. Schon darum sollten wir Menschen voreinander so ehrfürchtig, so nachdenklich, (...) stehn wie vor dem Eingang zur Hölle.

 

Franz Kafka (1883-1924)

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Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.

Matthäus 5, 4


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Eine Betrachtung, die als Vorwort eigentlich im Notenheft vom "Lamento" stehen sollte.

"Ach Herr, wie lange?" (Psalm 6, 4)

 

Das Klagen ist in Verruf gekommen. "Lamentieren" mögen wir nicht, setzen es gleich mit "jammern auf hohem Niveau." Wir sagen: Nimm dich zusammen. Da musst Du eben durch. Denk positiv. Alles halb so schlimm.

Mach dies. Mach das. Lenk dich ab. Das ist nicht mein Problem. Das wird schon wieder.

 

Manchmal hilft das sogar. Oft verletzt es. Wir nehmen die Klage des Anderen, ob laut oder leise, nicht ernst, wehren sie ab. Wir hören und sehen den Jammer der Welt in den Nachrichten, doch beim Abendbrot bleibt uns der Bissen nicht mehr im Halse stecken. Es wird uns zuviel. Die Klage überfordert uns. Sie erinnert uns schmerzhaft daran, wieviel mehr wir uns einbringen müssten, um das Leid um uns herum und in der Ferne ein wenig zu lindern. Grundsätzlich. Es wäre eine neue Lebenshaltung . Denn mit der Unterschrift bei einer Petion oder einer Spende ist es nicht getan. Es reicht nie aus. Die Klage des Anderen bleibt und stellt unser eigenes Wohlsein in Frage. Das macht uns Angst und wir wehren ab.

 

Es gibt noch eine andere Art der Klage, vor der wir hilflos verstummen. Eltern verlieren ihr Kind. Ehen scheitern. Erdbeben und Flutkatastrophen fordern Todesopfer. Jemand, den wir lieben, hat unerträgliche Schmerzen. Lebensträume sind geplatzt. Ein ungeliebter Alltag hält uns gefangen. Wir waren zur falschen Zeit am falschen Ort. -

Die Liste ist lang.

 

Weil anscheinend alles von Allem abhängt, stecken wir mitten drin. Alle. Vor uns selbst können wir nicht davonlaufen. Tief im Innern wissen wir das. Unsere Tränen weinen wir heimlich, wenn wir glauben, sicher zu sein, dass uns niemand sieht. Seltsamerweise wird das durchaus akzeptiert. Ein Lamento aber ist ein Trauergesang, er macht die Klage öffentlich. Dagegen wehren wir uns. "Bitte keine Trauermusik", hört man oft als Wunsch der Hinterbliebenen bei einer Beerdigung. Warum schämen wir uns, wenn wir weinen müssen? Vielleicht, weil wir - eigentlich - nicht viel zu lachen haben?

 

Das vorliegende Lamento klingt eher verhalten. Seine Klage erhebt sich aus dem tragischen Grund der Welt, schluchzt, hinterfragt, wiederholt sich, wird leiser und verstummt schließlich. Es ist ein Plädoyer für alle, deren Klage niemand mehr hören will.

 

Beate Leibe, im Dezember 2016


Macht

Es heißt, die größten Kräfte, denen die Menschen immer wieder verfallen, seien Geld, Sex und Macht.

unbekannt

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 "Wenn ich sage, die Elbe fließt bergauf, dann fließt sie bergauf!" sagte der Großvater zum Enkel. Dieser lief zum Fluss und sprang hinein, versuchte, zur Quelle zu schwimmen - und ertrank.

unbekannt

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 Wenn wir ... im zwischenmenschlichen Bereich beobachten, dass wir uns – wie es in einer Redensart so treffend heißt – „anderer Leute Kopf zerbrechen“, dann ist das mitunter nichts anderes als ein versteckter Machtanspruch.

Rolf Schreiter, Pfarrer i. R., aus einer Predigt zu 1. Petrus 5, 5c-7, am 28.09.2014

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Recht

 Hundert Jahre Unrecht ist noch keine Stunde Recht.

unbekannt

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...weil die Ungerechtigkeit überhand nehmen wird, wird die Liebe in vielen erkalten.

Matthäus 24, 12



Reden

Ein gesprochenes Wort holen vier Pferde im Galopp nicht ein.

vermutlich arabischen Ursprungs

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Sage nicht alles, was du weißt, aber wisse immer,
was du sagst.

Mathias Claudius (1740 - 1815)

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Das 8. Gebot

Du sollst nicht falsches Zeugnis reden
gegen deinen Nächsten.

Was heißt das?
Wir sollen Gott fürchten und lieben,
dass wir unsern Nächsten nicht aus Falschheit belügen,
verraten, verleumden oder hinter seinem Rücken reden,
sondern sollen ihn entschuldigen, Gutes von ihm reden und alles zum Besten kehren.

 Martin Luther  (1483-1546)

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 Euer Ja sei ein Ja, euer Nein ein Nein.
Was darüber ist, ist vom Übel. 

Matthäus 5,37

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Wer nach allen Seiten  offen ist,
kann nicht ganz dicht sein.

Kurt Tucholsky (1890 - 1935)

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Wenn wir aufhören würden, 

über nutzlose Dinge zu reden,
und über die wichtigen Dinge mit möglichst
wenigen Worten sprechen würden,
könnten wir uns und den anderen viel Zeit ersparen.

Mahatma Gandhi (1869–1948)

 

 



Schuld

 ...Ein Mensch, der kein Kind mehr ist, der den Mut hat zu reifen,
indem er die Wahrheit sehen will, muss die erlittene Grausamkeit ablehnen können,
eindeutig und eben nicht ambivalent, um später niemals unbewusst dem Bösen die Hand zu bieten
und ihm so zum Erfolg zu verhelfen.

Alice Miller (1923  - 2010)


Schweigen

Über allem - Schweigen.

Mahatma Gandhi (1869–1948)

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Wenn ihr umkehrtet und stille bliebet, so würde euch geholfen;
durch stille sein und hoffen
würdet ihr stark sein.

Jesaja, 30, 15

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Meine Seele ist stille zu Gott,

der mir hilft.

Psalm 62,2

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Trost

Ich will euch trösten,
wie einen seine Mutter tröstet, ...

 

Jesaja, 66, 13a

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 "Wer glaubt, dass die Welt gerettet ist,
weiß, dass er sie selbst nicht täglich retten muss.
Das schenkt uns die Freiheit, das Mögliche beherzt zu tun."

 

Hermann Gröhe, Politiker



Vergänglichkeit

Über allen Gipfeln
Ist Ruh,
In allen Wipfeln
Spürest du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch. 

 

Johann Wolfgang von Goethe (1710 -1782)

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Unser Leben währet siebzig Jahre,
und wenn's hoch kommt, so sind's achtzig Jahre,
und was daran köstlich scheint, ist doch nur vergebliche Mühe;
denn es fähret schnell dahin, als flögen wir davon.

 

Psalm 90, 10

 



Vergebung

Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben
unseren Schuldigern.

 

Bitte aus dem "Vater Unser"

 

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Christen und Heiden

Menschen gehen zu Gott in ihrer Not,
flehen um Hilfe, bitten um Glück und Brot,
um Errettung aus Krankheit, Schuld und Tod.
So tun sie alle, alle, Christen und Heiden.

Menschen gehen zu Gott in Seiner Not,
finden ihn arm, geschmäht, ohne Obdach und Brot,
sehn ihn verschlungen von Sünde, Schwachheit und Tod.
Christen stehen bei Gott in seinem Leiden.

Gott geht zu allen Menschen in ihrer Not,
sättigt den Leib und die Seele mit Seinem Brot,
stirbt für Christen und Heiden den Kreuzestod
und vergibt ihnen beiden. 

 

Dietrich Bonhoeffer, (1906 - 1945) aus: "Widerstand und Ergebung"



Wahrheit

Es ist unmöglich, die Fackel der Wahrheit durch ein Gedränge zu tragen,

ohne jemandem den Bart zu versengen.“

 

Georg Christoph Lichtenberg (1742 -  1799)



Zeit

Wohlstand ist, wenn man mehr Uhren hat als Zeit.

 

unbekannt

 

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Überlass es der Zeit
Erscheint dir etwas unerhört,
Bist du tiefsten Herzens empört,
Bäume nicht auf, versuchs nicht mit Streit,
Berühr es nicht, überlass es der Zeit.


Am ersten Tage wirst du feige dich schelten,
Am zweiten lässt du dein Schweigen schon gelten,
Am dritten hast du's überwunden;
Alles ist wichtig nur auf Stunden,
Ärger ist Zehrer und Lebensvergifter,
Zeit ist Balsam und Friedensstifter.
Theodor Fontane (1819-1898)